Eine relativ
unbekannte, exotische Erkrankung bei Katzen die
aber auch in letzter Zeit sehr oft Hunde ( vor
allem Welpen) befällt.
Nicht nur Menschen, die niemals in südlichen
Gefilden Urlaub gemacht haben, können sich mit
eingeschleppten Krankheiten infizieren. Wie zum
Beispiel der Postbote in der Nähe des Züricher
Flughafens, der an Malaria erkrankte, obwohl er
die schöne Schweiz nie verlassen hatte. Auch bei
Tieren werden immer häufiger 'exotische
Erkrankungen' ohne zurückliegende Auslandreisen
festgestellt. Ein zwar nicht akut
lebensbedrohliches, aber trotzdem nicht weniger
unangenehmes Problem ist der Befall mit Giardien.
Was sind Giardien eigentlich ?
Es handelt sich um einzellige Parasiten, die
sich im Dünndarm der Wirtstiere oder auch des
Menschen tummeln und scheinbar unbehandelbare
Durchfälle verursachen. Da es sich um
Darmparasiten handelt, die eigentlich nur in den
südlichen Regionen vorkommen, denkt auch der
Tierarzt bei Durchfallerkrankungen nicht sofort
an eine Giardien-Infektion. Die üblichen
Untersuchungen von Kotproben bringen zumeist
keine positiven Ergebnisse, da Giardien nur mit
einem speziellen Untersuchungsverfahren (ELISA)
nachweisbar sind, welches wesentlich sensitiver
testet.
Diese Untersuchung wird in den Labors aber nicht
routinemäßig durchgeführt, da diese Erreger in
unseren Breitengraden bisher selten auftraten.
In verschiedenen Städten, so zum Beispiel
München, wird die Ausbreitung der Giardien
allerdings schon seit 1995 beobachtet.
Wie äußert sich bei Katzen/Hunde ein Befall mit
Giardien?
Von dieser Erkrankung sind vorwiegend
Katzen-Hundewelpen und Jungtiere betroffen. Sie
zeigen außer anhaltendem, therapieresistentem
Durchfall meist keine weiteren Symptome. Die
meisten Tiere sind munter und haben einen völlig
normalen Appetit, nehmen aber rapide ab (sie
“kümmern”). Auffällig ist allerdings, dass -
sofern man sich zu einer Geruchsprobe überwinden
kann - die 'Bescherung' fast angenehm,
süßsauer-aromatisch riecht, im Gegensatz zu den
sonstigen Durchfällen. Auch die Farbe ist eher
freundlich, nämlich hell und gelblich, statt wie
sonst dunkel und braunschwarz oder graugrün.
Wie stecken sich Katzen/Hunde hierzulande an und
besteht Ansteckungsgefahr
für andere Tiere und den Mensch?
Bei Katzen/Hunde, die von mitleidigen
Tierfreunden aus Mittelmeerländern wie Tunesien
und Marokko oder anderen warmen Regionen
mitgebracht werden, ist klar, dass sie die
netten Darmbewohner von dort eingeschleppt
haben. Eine Weiterverbreitung hierzulande
erfolgt von Tier zu Tier über den Kot. Gerade
bei freilaufenden Katzen/Hunde kommt es dann zu
einer epidemieartigen Ausbreitung im
Katzen-Hunderevier. Die Übertragung der Giardien
vom Menschen auf den Hund wurde bereits im Jahr
1983 nachgewiesen. Umgekehrt sind natürlich auch
infizierte Hunde und Katzen mögliche
Infektionsquellen für den Menschen -
insbesondere für Kinder.
Was kann man gegen diese hartnäckige
Durchfallerkrankung machen?
Da Giardien Parasiten sind, lassen sie sich
nicht mit den üblichen Antibiotika bekämpfen.
Diäten, die die Darmschleimhaut beruhigen, oder
andere Therapieverfahren sind aussichtslos, auch
die sonst verwendeten Wurmmittel können diesen
Parasiten nicht das geringste anhaben. Nur ganz
spezielle Medikamente, die gegen derartige
Parasiten wirksam sind, können Abhilfe schaffen.
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Ergänzung:
Hierbei handelt es sich entweder um die
Wirkstoffe Metronidazol oder Fenbendazol.
Letzteres dürfte zunächst das Mittel der Wahl
sein, da es weniger Nebenwirkungsgefahr birgt.
Was vielerorts noch nicht bekannt ist: Die
empfohlene Dosis von 50 mg pro kg Körpergewicht
muss lt. telefonischer Auskunft des Herstellers
5 Tage hintereinander verabreicht werden, danach
ist 3 Tage zu pausieren, um anschließend
wiederum eine 5-tägige Gabe anzuschließen. (Im
Beipackzettel ist nur von einer 3-tägigen Gabe
die Rede, was darin begründet liegt, dass es
sich hier um die Wurmbehandlung nicht um die
Giardienbehandlung handelt!!!)
Also hier noch einmal die Verabreichungsroutine
lt. Auskunft des Herstellers im Überblick:
5 Tage Gabe, 3 Tage Pause, 5 Tage Gabe...
Lt. Auskunft des Veterinär-medizischem Labors
“Laboklin” sollten vor dem nächsten ELISA-Test
10 Tage (gerechnet ab der letzten Verabreichung)
vergangen sein.
Sollten beide Medikamente nicht zum Erfolg
führen, gebe ich hier eine persönliche Tipp
einer Freundin die folgende Erfahrung gemacht
hat.
Sie hatte einen mit Giardien befallenen
Wild-Wurf aufgenommen, bei dem weder Fenbendazol
noch Metronidazol anschlug. Der Durchfall war
einfach nicht zu stoppen und die Tests fielen
immer wieder positiv aus, und zwar über viele
Wochen bzw. sogar Monate. Sie entschied
daraufhin, dass es einen Versuch wert sei, einen
alternativen Weg einzuschlagen, und verabreichte
über 10 Tage zweimal täglich Kolloidales Silber
(50 ppm, je 0,7 ml pro kg Körpergewicht, per
Spritze, aufgefüllt mit Wasser, direkt ins
Mäulchen; zeit versetzt verabreichten Sie etwas
Vitamin C, da das Silber dann besser aufgenommen
wird). Innerhalb von wenigen Tagen stoppte der
Durchfall und Sie merkte, dass Sie auf dem
richtigen Weg war. Nach 10 Tagen pausierte Sie
eine Woche und wiederholten die Gabe danach
sicherheitshalber noch einmal. Von da an hatte
Sie Ruhe, und der 2 Wochen später durchgeführte
Test fiel negativ aus. Man sollte diesen Tieren
auch kein Cortison verabreichen dies würde die
Giardien verdoppeln und kann gegebenenfalls beim
Welpen zum Tod führen.